Hormontherapie bei der Frau

 

 

Sexualität bleibt auch in den Wechseljahren ein spannendes Thema...

Die Sexualität in den Wechseljahren ist einer Vielzahl an Einflüssen unterworfen. Häufig leidet das Sexualleben vie‑ ler Frauen unter den typischen Beschwerden während der Wechseljahre. So kommt es durch den Mangel an Östrogen zu Veränderungen der Scheide, die die meisten Frauen als „Trockenheit“ beschreiben. Die Scheidenschleimhaut wird dünner und die Durchblutung nimmt ab (Atrophie). Es dau‑ ert insgesamt länger, bis die Scheide beim Geschlechtsver‑ kehr ausreichend feucht ist. Dies kann dazu führen, dass der Verkehr als schmerzhaft wahrgenommen wird. Zudem fühlen sich viele Frauen während der Wechseljahre unwohl, gereizt und durch die nächtlichen Hitzewallungen müde und ausgelaugt. Gerade in dieser Umstellungsphase wünschen sich viele Frauen vermehrt Zärtlichkeit und Ver‑ ständnis beim Partner. Daher ist es enorm wichtig, mit dem Partner offen über die körperliche Wahrnehmung und Veränderung zu sprechen. Nur so kann sich dieser auf die körperlichen und seelischen Bedürfnisse der Partnerin einstellen. Wie der Umgang mit der Sexualität in den Wechseljahren erlebt wird, hängt zu einem großen Teil auch davon ab, wie die Sexualität vor den Wechseljahren wahrgenommen wur‑ de. So empfinden Paare, die immer schon einen in sexueller Hinsicht offenen und vertrauensvollen Umgang miteinander pflegen, die Wechseljahre als einen weniger tiefen Ein‑ schnitt. Durch die körperlichen Veränderungen ist die Ge‑ fahr einer ungewollten Schwangerschaft gebannt und die Sexualität kann nun ungezwungener ausgelebt werden. Doch hier gilt: Der Schutz vor sexuell übertragbaren Krank‑ heiten darf nicht vernachlässigt werden! Den körperlichen Beschwerden wie einer trockenen Scheide kann beispielsweise mit einer lokalen Östrogentherapie Abhilfe geschaffen werden. Leiden Sie zusätzlich unter weiteren Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen, bietet sich eine systemische Hor‑ monersatztherapie z. B. mit Tabletten oder Gel bzw. Pflaster an. Wichtig ist: Sprechen Sie bei Beschwerden mit Ihrem Gynäkologen, dieser wird Ihnen mit Empfehlungen oder Medikamenten helfen können.

 

 

Hat eine HT auch einen Zusatznutzen?

Erwiesenermaßen beeinflusst die Hormontherapie auch andere Stoffwechselvorgänge im Körper positiv. So kommt es unter der Einnahme einer oralen HT zu einer Verbesse‑ rung der Reaktion des Körpers auf Insulin. Das Risiko, an einem Diabetes mellitus zu erkranken, kann gesenkt und ein bestehender Diabetes mellitus kann positiv beein‑ flusst werden. Darüber hinaus führt die Einnahme einer HT zu einer Verbesserung des Cholesterinspiegels, das schlechte LDL wird gesenkt und das gute HDL gefördert. Dies ist besonders wichtig, um der Entstehung des soge‑ nannten „Metabolischen Syndroms“ (Übergewicht, Diabe‑ tes, Bluthochdruck), auch „Wohlstandssyndrom“ genannt, entgegenzuwirken. Das Metabolische Syndrom endet häufig mit schweren Herzerkrankungen wie z. B. Angina pectoris oder Herzinfarkt.Der Östrogenmangel in den Wechseljahren führt zu einer Verminderung der Knochendichte und somit zu einem er‑ höhten Risiko, an einer Osteoporose zu erkranken. Bereits in sehr niedrigen Dosierungen hilft eine Hormontherapie dem Teufelskreislauf der Osteoporose entgegenzuwirken, und zwar bereits bevor eine irreversible Schädigung ent‑ standen ist. Allerdings sollte vernünftigerweise eine Hor‑ montherapie zur Vorbeugung oder Behandlung nur dann gegeben werden, wenn gleichzeitig Wechseljahresbe‑ schwerden vorliegen. Eine alleinige Hormontherapie zur Behandlung von Osteoporose kann nur dann verschrieben werden, wenn eine Unverträglichkeit gegenüber anderen zur Vorbeugung von Osteoporose zugelassenen Medikamen‑ ten vorliegt. Als weiterer positiver Effekt einer Hormonthe‑ rapie ist die Senkung des Dickdarmkrebsrisikos zu nennen. Die Vermutung, dass sich eine HT positiv auf die Gedächt‑ nisleistung und die Entwicklung einer Demenz auswirken kann, konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, so dass hier momentan keine abschließende Empfehlung zu einer HT ausgesprochen werden kann.

 

Was ist, wenn ich unter Begleiterkrankungen leide?

Sollten Sie unter bestimmten Erkrankungen leiden, spre‑ chen Sie Ihren Arzt darauf an. Für viele Krankheiten ist eine bestimmte Art der Hormontherapie besonders geeig‑ net. So ist beispielsweise für Frauen mit erhöhten Leber‑ werten eher eine transdermale Therapie geeignet, da so der Leberkreislauf umgangen und hierdurch weniger be‑ lastet wird. Ähnliches gilt für Frauen, die unter besonderen Stoffwech‑ selveränderungen wie z. B. einer Fettstoffwechselstörung leiden. Hier kann vor allem die HT in Tablettenform güns‑ tiger wirken, da durch die Hormon‑Einnahme das schlech‑ te Cholesterin (LDL) gesenkt und das gute Cholesterin (HDL) gesteigert werden kann. Bei Fragen zu speziellen Grunderkrankungen sprechen Sie bitte Ihren Gynäkologen an. Dieser kann dann gemeinsam mit Ihnen eine individuelle Nutzen‑Risiko‑Abwägung vor‑ nehmen und Ihnen die für Sie geeignete HT verschreiben.

 

Muss ich immer Tabletten schlucken?

Nein, es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Hormon‑ therapie anzuwenden. Gerade für Frauen, die eine Abnei‑ gung dagegen haben, täglich Tabletten zu schlucken, bie‑ tet sich die sog. transdermale Therapie (also die Therapie über die Haut) besonders an. Die transdermale Therapie kann als Gel oder Pflaster angewandt werden. Beim Gel wird einmal täglich ein Östrogen‑Gel auf die Haut aufgetragen. Nach ca. zwei Minuten ist das Gel komplett und ohne Rückstände eingezogen. Die Anwendung ist ein‑ fach, schnell und völlig unsichtbar. Da das Gel nur das Hormon Östrogen enthält, muss bei Frauen, die noch eine Gebärmutter haben zusätzlich ein Gestagen mitgegeben werden. Da es derzeit keine Gestagene als Gel gibt, muss hierbei allerdings auf Tabletten zurückgegriffen werden, die oral gegeben werden. Die Pflastertherapie gibt es im Gegensatz zum Gel auch als kombinierte Therapie. Sie eignet sich also auch für Frauen mit Gebärmutter. Hierbei wird ein hormonhaltiges Pflaster auf die trockene Haut aufgeklebt und dann insgesamt ca. 30 Sekunden fest aufgedrückt, so wird eine vorzeitige Ablösung vermieden. Das Hormonpflaster kann anschlie‑ ßend sieben Tage auf der Haut kleben bleiben, es muss also nur einmal pro Woche gewechselt werden. Es gibt aber auch Hormonpflaster, die zweimal pro Woche aufgebracht werden. Diese Art der HT bietet sich vor allem für Frauen an, die nicht jeden Tag an die Einnahme denken wollen.

 

 Wer ist der richtige Ansprechpartner bei Sexualproblemen der Frau?

Der erste Ansprechpartner der Frau ist sicherlich die Frauenärztin bzw. der Frauenarzt. Hormonmangel-bedingte Veränderungen kann er/sie erkennen und entsprechend behandeln. Allgemeine körperliche Erkrankungen sollten vom Internisten oder Praktiker abgeklärt werden, weitergehende psychische Beschwerden gehören in die Hände eines Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie.

 

 

Welche Hormonersatztherapie ist am besten für mich geeignet?

Für Frauen mit Gebärmutter stellt sich insbesondere in der frühen Postmenopause die Frage, ob sie weiterhin ihre Regel haben möchten oder nicht. Viele Frauen wünschen sich eine Therapie, bei der die monatlichen Blutungen aus‑ bleiben. Dann kommt vor allem in der späteren Postmeno‑ pause die sogenannte kontinuierlich‑kombinierte Hormon‑ ersatztherapie in Frage. Hier werden jeden Tag sowohl Östrogene als auch Gestagene in einer Tablette kombiniert eingenommen – und die Blutung bleibt in den allermeisten Fällen aus. Bei der sequentiell‑kombinierten Therapie wer‑ den zunächst Östrogene allein eingenommen. Eine be‑ stimmte Anzahl an Tagen im Zyklus (z. B. 14. – 28. Tag) wird dann das Östrogen mit einem Gestagen in einer Tablette kombiniert. Nach Beendigung der kombinierten Einnahme setzt eine Blutung wie gewohnt ein.

 

Welches Hormon sollte wann ersetzt werden?

So unterschiedlich wie die Symptome der Wechseljahre sein können, so vielfältige Behandlungsmöglichkeiten gibt es auch, um die ins Ungleichgewicht geratenen Hormone zu ersetzen. Zunächst einmal hängt die weitere Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Medikament davon ab, ob Sie noch eine Gebärmutter haben. Sollte Ihnen die Gebärmutter entfernt worden sein, dann benötigen Sie eine sogenannte Monotherapie (bis auf wenige in den Beipackzetteln ge‑ nannte Ausnahmen). Dies bedeutet, dass das Arzneimittel nur ein Östrogen enthält. Im Unterschied dazu benötigen Frauen, die noch eine Gebärmutter haben, eine kombinier‑ te Therapie. Also eine Therapieform, in der Östrogene und Gestagene (Gelbkörperhormone) kombiniert enthaltensind. Grund für diese Vorgehensweise ist, dass Frauen mit Gebärmutter ein Gestagen benötigen, damit das östrogen‑ bedingte Wachstum der Schleimhaut in der Gebärmutter gebremst wird.

 

Hormontherapie – etwas für mich?

Ob Sie eine Hormontherapie einnehmen sollten, möchten oder dürfen, hängt von vielen Faktoren ab. Gerade in der heutigen Zeit sind viele Frauen in den Wechseljahren beruflich erfolgreich. Die Kinder sind aus dem Haus, es besteht noch einmal die Möglichkeit, sich beruflich oder auch privat selbst zu verwirklichen. Daher wollen viele Frauen gerade in dieser Umbruchsphase nicht auf ihre Leistungsfähigkeit verzichten. Der entscheidende Faktor ist allerdings die Behandlungsnotwendigkeit, die vom Leidensdruck, ausgelöst durch die Beschwerden, abhängt. Allerdings sollten einige gesundheitliche Bedingungen be‑ achtet werden. Siehe hierzu auch „Was ist, wenn ich unter Begleiterkrankungen leide?“. Ob und welche Hormonthera‑ pie grundsätzlich für Sie geeignet ist, sollten Sie gemein‑ sam mit Ihrem behandelnden Gynäkologen entscheiden.

 

 Wird die Sexualität auch durch körperliche Erkrankungen oder Medikamente beeinflusst?

Neben der oben genannten Hormonabhängigkeit der Sexualität kann natürlich auch eine ganze Reihe von gynäkologischen Erkrankungen die Sexualität beeinträchtigen. Beispielsweise sind Infektionen im Bereich der Scheide erwähnenswert, aber auch eine Senkung der Scheide oder der Gebärmutter. Stoffwechselerkrankungen, wie z.B. ein Diabetes mellitus, können die Scheidenfunktion und somit die Sexualität ungünstig beeinflussen. Nicht selten wird man auf depressive Erkrankungen erst durch Sexualstö- rungen aufmerksam. Die dann notwendige Behandlung mit Antidepressiva beeinflusst nachweislich ebenso die Sexualität negativ.

 

Und wie können die Beschwerden gelindert werden?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Beschwerden im Verlauf der Wechseljahre zu bekämpfen. Hier kommt es auf Ihre individuelle Lebenseinstellung und Vorlieben an. Man weiß heute, dass Frauen, die regelmäßig Sport treiben und sich gesund ernähren, weniger unter Wechseljahresbe‑ schwerden leiden als körperlich untätige Altersgenossinnen. Die Einnahme von sogenannten Naturpräparaten kann möglicherweise hilfreich sein. Es fehlt bislang jedoch der wissenschaftliche Nachweis, dass die sogenannten Phyto‑ östrogene auch wirksam sind. Um Wechseljahresbeschwerden effektiv und nachhaltig zu bekämpfen, kann auf eine Hormontherapie (HT) zurückge‑ griffen werden. Es gibt zahlreiche Studien, die die Wirksam‑ keit verschiedenster HT‑Präparate belegen. Die sogenann‑ ten urogenitalen Symptome, also die Beschwerden, die den Harn‑ und Geschlechtstrakt betreffen wie beispielsweise Scheidentrockenheit oder Schmerzen beim Geschlechts‑ verkehr, lassen sich durch die lokale oder systemische Gabe eines Östrogens deutlich bessern.

 Was sind die typischen Sexualprobleme?

Neben der mangelnden sexuellen Lust (Libidoreduktion) spielt sicherlich eine Beeinträchtigung der Erregungsphase durch den Hormonmangel eine große Rolle. Die estrogenabhängige Vorbereitung der Scheide und des Scheideneingangs für den Geschlechtsakt kann zeitlich verzögert oder insgesamt erheblich gestört sein. Die Folge sind dann Schmerzen beim Verkehr, die bei nachfolgenden Ereignissen oft einer entspannten Begegnung entgegenstehen. Dies ist überhaupt nicht verwunderlich, wartet man doch unbewusst auf den erneut eintretenden Schmerz. Dass damit auch die Orgasmusfähigkeit und die abschließende Entspannungsphase leiden, ist nur verständlich. 

Bedeutet das das Ende meiner Fruchtbarkeit?

Viele Frauen fürchten sich zunächst vor dem Gedanken, nicht mehr fruchtbar zu sein. Bedeutet es doch für viele, nun zum „alten Eisen“ zu zählen. Prinzipiell gilt jedoch, dass auch Frauen, die Wechseljahresbeschwerden haben, immer noch schwanger werden können, solange sie Men‑ struationen (als indirekte Hinweise auf noch vorhandene Eisprünge) haben. Erst wenn die Frau längere Zeit keine Blutung mehr hatte (s. Definition der Postmenopause), kann davon ausgegangen werden, dass keine weitere Verhütung mehr nötig ist, um eine Schwangerschaft sicher zu verhindern. Dies nimmt vielen Frauen und deren Partnern eine große Last. Die Sexualität kann ungezwungen ausge‑ lebt werden. Zu beachten gilt jedoch, dass Verhütung als Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten (gerade in wechselnden Partnerschaften) auch dann noch nötig ist

 

 

Welche hormonellen Veränderungen finden statt und wie wirkt sich das auf mich aus?

Der weibliche Zyklus ist ein gut abgestimmtes Zusam‑ menspiel verschiedener körpereigener Hormone. Im Ver‑ lauf der Wechseljahre werden in den Eierstöcken der Frau immer weniger körpereigene Hormone produziert. Es kommt jedoch nicht gleich zu Beginn zu einem Abfall al‑ ler relevanten Hormone. Zunächst sind die Prozesse im Zusammenhang mit dem Eisprung gestört. Infolgedessen wird immer weniger Gelbkörperhormon (sog. Progesteron) produziert. Dadurch kommt es zu einem vorübergehenden relativen Östrogen‑Überschuss. Die Gebärmutterschleim‑ haut wird hoch aufgebaut und es kann zu unregelmäßigen, teilweise zu starken Blutungen kommen. Im Laufe der Zeit nimmt auch der Östrogen‑Spiegel immer weiter ab und es zeigen sich die typischen Wechseljahres‑ symptome. Der Östrogen‑Spiegel sinkt jedoch nicht kon‑ tinuierlich: Die Anfangsphase ist geprägt von einem starken „Auf“ und „Ab“ der Hormone – und ebenso fühlen sich viele Frauen zu Beginn der Wechseljahre. Bemerkt werden vor allem Hitzewallungen und Schlafstörungen, aber auch Gelenkschmerzen sowie Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

 

Wie sieht denn der typische Verlauf der Wechseljahre aus?

Viele Frauen bemerken zunächst einmal gar nicht, dass sie sich in den Wechseljahren befinden, denn diese kündi‑ gen sich zumeist durch eher unspezifische Zeichen an. Bei den wenigsten Frauen beginnen die Wechseljahre mit dem typischen Beschwerdebild „Hitzewallungen“. Manche Frauen leiden zunächst an Blutungsunregelmäßigkeiten, leichten Schlafstörungen oder Unausgeglichenheit. Andere bemerken Gelenk‑ oder Kopfschmerzen. Von einem typischen Verlauf der Wechseljahre kann man also gar nicht sprechen. Jede Frau erlebt die Veränderung individuell anders

 Welchen Einfluss haben die Wechseljahre auf die Sexualität?

In diesem Lebensabschnitt einer Frau ist auch die Sexualität erheblichen Belastungen ausgesetzt. Der zweifellos  ebenfalls älter werdende Partner verliert schließlich auch  an Attraktivität, seine Interesselosigkeit oder aber sein  übermäßiges Interesse kann belasten. Der bisherige Lebensinhalt (z.B. Kinder, berufliche Erfüllung) ist nicht  mehr vorhanden oder ändert sich. Jedoch auch durch das  Versiegen der Hormonbildung in den Eierstöcken lässt oft  die sexuelle Lust nach. Durch die Trockenheit (Atrophie)  im Bereich der Scheide aufgrund des Estrogenmangels  wird der Verkehr u.U. schmerzhaft (Dyspareunie), so dass  zunehmend Vermeidungsstrategien entwickelt werden, die  wiederum zu Spannungen in der Beziehung führen können. 

Die Wechseljahre – Was passiert im Körper der Frau?

Im Alter zwischen 45 und 60 Jahren durchläuft der Körper einer Frau hormonelle Veränderungen. Zeitpunkt und Ver‑ lauf dieser allgemein als Wechseljahre bezeichneten Phase können von Frau zu Frau individuell sehr unterschiedlich sein. In Deutschland dauert dieser Zustand im Durch‑ schnitt ca. 6 – 8 Jahre. Ein Drittel der Frauen leidet sehr unter den körperlichen Veränderungen und empfindet die Wechseljahre als über‑ aus belastend. Ein weiteres Drittel der Frauen hingegen bemerkt nur wenig von einer körperlichen oder seelischen Wandlung. Der verbleibende Anteil der Frauen bemerkt praktisch nichts von dieser Übergangsphase, sie sehen vielmehr die Vorteile, die die Wechseljahre mit sich brin‑ gen können. Häufig ist die unregelmäßige und schließlich ganz ausbleibende Menstruationsblutung das erste Zeichen für den körperlichen Wechsel. Der Zeitpunkt die‑ ser letzten Blutung wird definitionsgemäß als Menopause bezeichnet. Die Postmenopause, welche man noch in frühe und späte Postmenopause unterteilen kann, beginnt genau ein Jahr nach der letzten Regelblutun

Was genau sind die Wechseljahre?

Als Wechseljahre (Klimakterium) bezeichnet man die Zeit der hormonellen Umstellung, die am Ende der fruchtbaren Phase einer jeden Frau steht. Wann die Wechseljahre beginnen und wie lange sie dauern, kann individuell von Frau zu Frau verschieden sein. Bei den meisten Frauen beginnen sie zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. In den Wechseljahren stellen die Eierstöcke nach und nach die Produktion der weiblichen Hormone (Estrogen und Gestagen) ein – die Zeit der Fruchtbarkeit geht zu Ende. Zunächst sinkt langsam der Gestagenspiegel ab, dann lässt auch die Estrogenproduktion nach. Diese hormonelle Dysbalance ist verantwortlich für die vielen unterschiedlich stark ausgeprägten körperlichen und psychischen Beschwerden, die dann auftreten können. Die Wechseljahre werden sehr unterschiedlich erlebt. Manche Frauen leiden kaum unter lästigen Beschwerden und Begleiterscheinungen. Andere hingegen fühlen sich durch die Beschwerden in ihrer Lebensqualität und Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigt. Vor allem der Estrogenmangel ist es, der Körper, Seele und Geist in der Zeit des Klimakteriums aus der gewohnten Harmonie bringt. Estrogene beeinflussen zahlreiche Organe positiv. Demzufolge kann ein Hormonmangel nicht nur zu Hitzewallungen und Schlafstörungen führen, sondern auch einen ungünstigen Einfluss auf Haut und Schleimhäute, Blutgefäße, Knochen, Bindegewebe, Gehirn und die Sexualität haben.

Hormontherapie bei der Frau

 


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